FWG Mainz fordern Aufklärung durch die Mainzer Stadtwerke in der Compliance-Affäre.

Auflösung der eigenen Abteilung interne Revision die Ihren Job zu gut gemacht hat und Verstößen im 32 Mio. € Projekt „Brunnensanierung der Mainzer Stadtwerke AG“ offengelegt hat.

MAINZ. Der Spitzenkandidat der Freien Wähler Mainz, Stadtrat Erwin Stufler, hat heute den Vorstand und Aufsichtsrat der Stadtwerke aufgefordert, die Entscheidungen bezüglich der internen Revision und deren kostspielige Ablösung durch eine Unternehmensberatung zu begründen. Zudem kritisieren die Freien Wähler die geplante Brunnensanierung der Stadtwerke im Einflussbereich des stark belasteten Rheinufers.


1.      Die Auflösung der internen Revision bei den Mainzer Stadtwerken
Der „Business Insider“ berichtete (09.03.2024) über eine Compliance-Affäre bei den Mainzer Stadtwerken. Die interne Revision hätte den Umgang mit dem Millionenprojekt zur Wasserversorgung, der Brunnensanierung des Wasserwerks Hof Schönau, stark kritisiert. Es wurden Vorwürfe erhoben, Auf-träge wären ohne ordnungsgemäße Ausschreibungen erfolgt und es gäbe schwerwiegende Mängel in der Rechnungsprüfung. Anstatt diese Hinweise aufzugreifen, wäre dem Leiter der Revision fristlos gekündigt worden und seine Mitarbeiter wäre versetzt worden.



Die Freien Wähler stellen dem Vorstand der Mainzer Stadtwerke folgende
Fragen:

  • Warum wurde den Hinweisen auf Missstände nicht korrekt nachgegangen?
    Wurde der Hinweisgeber entlassen?
  • Warum wird das gesetzlich vorgeschriebene Kontrollsystem aufgelöst
    bzw. outgesourct? Wird die Interne Revision damit ausgehebelt?
  • Warum wurde die interne Revision durch eine kostspielige
    Unternehmensberatung ersetzt, die jetzt die Aufgabe Innen-Revision
    übernimmt, um dann auch den Jahresabschluss zu prüfen? Handelt es sich
    hierbei um einen weiteren Compliance-Verstoß?
  • Hat die Beratungsfirma im Abschluss 2022 die ergebnisrelevanten
    Beträge der Stadt von 10,9 Mio. Euro kommentarlos dem Ergebnis zugerechnet?

2.      Brunnensanierung im Einflussbereich des Rheins
Die neue Trinkwasserverordnung (vom 24.6.2023) rückt organische Mikroschadstoffe wie Pestizide, Medikamente, Hormone und chemische Substanzen wie PFAS (Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen) in den Fokus der Wasseranalyse. Diese Mikrogifte sind bereits in Spuren und niedrigsten Konzentrationen gesundheitsgefährdend für Wasserorganismen und den Menschen. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung hat das Gebiet um den Rhein als chronisches Risikogebiet mit hoher Belastung ausgewiesen. Das Wasserwerk Hof Schönau der Mainzer Stadtwerke fördert Uferfiltrat aus dem Einzugsgebiet des Rheins, der nach Messungen eine starke Belastung mit Mikrogiften aufweist. Die Investitionen in die Brunnensanierung sind daher generell zu hinterfragen.

Die Freien Wähler möchten vom Vorstand der Mainzer Stadtwerke wissen:

  • Wie sieht die letzte aktuelle Voll-Wasseranalyse der organischen
    Mikroschadstoffe des Wassers vom Wasserwerk Hof Schönau aus?
  • Gibt es Hinweise auf eine hohe Belastung durch Herbizide (z.B.
    Bentazon, Chloridazon, u.a.) und Medikamente (z.B. Carbamazepin, u.a.)?

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